schönherr.fabrik

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In diesem historischen Komplex gehören Leben und Arbeiten zusammen. Täglich finden hier Veranstaltungen, Konzerte, Kurse, Seminare und Ausstellungen statt. Die schönherr.fabrik bietet mit ihrer sehr guten Erreichbarkeit, dem einzigartigen Ambiente und ihrem historischen Flair eine ideale Arbeits- und Wohlfühlumgebung.

Das Gelände der schönherr.fabrik zählt zu den bedeutendsten Chemnitzer Industriedenkmälern des 19. Jahrhunderts. Das ca. 83.000 m² große Gelände stellt eine einzigartige Ansammlung von Fabrikgebäuden aus über 200 Jahren dar und ist heute eines der erfolgreichsten Revitalisierungsobjekte von Industriegebäuden in Chemnitz.

In der einstigen Webstuhlfabrik sind heute im industriellen Teil neben Maschinenbauunternehmen, Gießerei, der Webstuhlfertigung und metallverarbeitenden Unternehmen auch Firmen aus Handel und Dienstleistung tätig.

Vor Schönherr

Das als Schönherr-Fabrik bekannte Areal hat bereits eine gut 50-jährige Geschichte als Gewerbestandort hinter sich, als 1854 der heutige Namensgeber Louis Ferdinand Schönherr ins Spiel kommt. Bereits 1799 begann hier der Bau einer Spinnereimaschinenfabrik nach englischem Vorbild: Die Chemnitzer Kaufleute Wöhler und Lange gehörten damals zu den ersten Produzenten in Deutschland. Auch der „Vater des Chemnitzer Maschinenbaus“, Carl Gottlieb Haubold, war an diesem Standort aktiv: Er ließ 1834 den Innenraum der Spinnerei umbauen und ein mehrgeschossiges Ergänzungsgebäude (heute Gebäude 8a) errichten – hier wurde 1839 eine der ersten deutschen Lokomotiven konstruiert.

Vom Weber zum Maschinenproduzenten

1854 betrat Louis Ferdinand Schönherr die Szenerie – mit seinem Unternehmen „Schönherr & Seidler“. Als Sohn eines Webers und eines von insgesamt acht Kindern war Schönherr 1817 in Plauen geboren worden. Beruflich trat er zunächst in die Fußstapfen seines Vaters, arbeitete aber anschließend in der Hauboldschen „Sächsischen Maschinenbau-Compagnie“ als Drehjunge. Doch schien ihm das nicht genug zu sein: Einem Jahr auf einer technischen Bildungsanstalt in Dresden folgte ab 1836 – gemeinsam mit einem Bruder – die Gründung einer ersten eigenen Werkstatt zur Entwicklung von Webstühlen und ab 1837 mehrere Bildungsreisen und Praktika in den englischen Textilhochburgen Leeds und Manchester. Der berufliche Aufstieg setzte sich in den Folgejahren in unterschiedlichen Unternehmen fort, darunter der „Sächsischen Maschinenbau-Compagnie“, bis schließlich 1854 die Gründung von „Schönherr & Seidler“ erfolgte. 1862 kaufte Schönherr dann die „Maschinenbau-Compagnie“ und zugleich den Gewerbestandort. Er kündigte allen anderen Mietern, ließ Gebäude abreißen und neue bauen, darunter eine Dreherei und Schlosserei (heute Gebäude 3). 1872 fasste Schönherr seine Unternehmungen zur „Sächsischen Webstuhlfabrik AG“ zusammen, in der seine Familie die Mehrheit hatte. Umfangreiche Veränderungen am Areal wurden 1875 durchgeführt – ein Direktions- und Wohnhaus entstanden, gegenüber der Fabrik wurde ein Park angelegt, auf der Salzstraße die Schönherrschen Villen gebaut. 1880 zog sich Schönherr aus dem Geschäftsleben zurück, 1911 starb er im Vogtland.

Stetige Veränderungen

Auch nach Schönherrs Rückzug fanden am Standort stetig Veränderungen statt: Aus der früheren Spinnerei wurde ab 1899 eine Schmiede (Gebäude 8), ein Jahr später entstand der Uhrenturm vor dem Hauptgebäude. Eine Ausstellungshalle, eine Dreherei, eine Montagehalle und eine Packerei wurden in den Folgejahren erbaut, anschließend eine Tischlerei (Gebäude 40). Das Kontor- und Verwaltungsgebäude folgte 1923, schließlich 1926 ein Ergänzungsbau mit 55.000 Quadratmetern für Werkstätten und Lager (Gebäude 11), sodass insgesamt ein Gebäudeensemble aus unzähligen Industriebauten verschiedenster Jahrzehnte zu bewundern ist.

Von Krieg und Enteignung bis zur Umnutzung

Den Zweiten Weltkrieg überstand das Areal mit teilweise schweren Schäden. Die Webstuhlfabrik wurde zunächst demontiert und als Reparaturleistung in die Sowjetunion verfrachtet, ab 1946 begann jedoch der Wiederaufbau. Ab 1952 saß in der Schönherr-Fabrik der „VEB Webstuhlbau“, der 1990 zunächst an eine deutsch-schweizerische Unternehmensgruppe verkauft werden sollte, eine Privatisierung, die jedoch scheiterte. 1994 übernahm die „Ventana-Gruppe“ das stark verkleinerte Unternehmen und änderte den Namen in „Schönherr Chemnitzer Webmaschinenbau GmbH“. 1998 begannen umfangreiche Sanierungsarbeiten am traditionellen Gewerbestandort, die bis heute andauern: Schritt für Schritt werden die alten Industriegebäude einer neuen Nutzung zugeführt – neben einer größeren Gießerei und einem kleineren Maschinenbauunternehmen prägen vor allem Dienstleister von der Gastronomie über ein orientalisches Bad und ein Tanzstudio bis hin zum Steuerbüro das Areal.

Geschichtchen

Der von Louis Ferdinand Schönherr angelegte Park spielte eine wesentliche Rolle beim „Chemnitzer Eisenbahnkrieg“ 1869/70. Unternehmer Richard Hartmann (siehe Polizeidirektion) brauchte einen Bahnanschluss für seine Lokomotivfabrik, die Stadt befürwortete dies, weil die Loktransporte durch die Innenstadt zwar Aufsehen erregten, aber auch die Straßen beschädigten. Die Kosten für die Bahnlinie nach Glösa sollte das Königreich Sachsen übernehmen, die erste Kammer des Landtags stimmte zu. Doch hatte Hartmann die Rechnung ohne Schönherr gemacht – denn der hätte für den Gleisbau durch eben den Schönherr-Park enteignet werden müssen, wogegen er sich naturgemäß heftig wehrte. Die Wogen schlugen hoch – über mehrere Monate stritten alle Beteiligten öffentlich über das Eisenbahngleis. Die Enteignung Schönherrs wurde schließlich abgelehnt – und Hartmann baute sein Eisenbahngleis in eine andere Richtung.

Kontakt

Adresse: Schönherrstraße 8, 09113 Chemnitz

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