Pölzig-Bau ehem. Textilfabrik Sigmund Goeritz AG


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Der von dem deutschen Architekten Hans Poelzig stammende Bau diente ab 1899 als Eisengießerei. 1906 erfolgte der Umbau zur Textilfabrik Sigmund Goeritz AG, den späteren Venus-Werken Chemnitz die zu DDR-Zeiten zu VEB Trikotagenwerke Ideal umbenannt wurden. Heute sollen moderne Wohnungen in das geschichtsträchtige Gebäude einziehen.

Ein wachsender Gewerbestandort

Namensgeber für das Areal ist der Berliner Architekturprofessor Hans Poelzig, bekannt unter anderem für den Verwaltungsbau der I.G. Farben (heute Goethe-Universität) in Frankfurt am Main und das Große Schauspielhaus (später: Alter Friedrichstadtpalast) in Berlin. Im Jahr 1922 erhielt Poelzig den Auftrag zum Entwurf des imposanten Industriebaus mit Natursteinfassade in Chemnitz. Die heute noch sichtbare Geschichte des Standorts reicht jedoch noch weiter zurück. Das Gelände wurde 1906 durch das Familienunternehmen Goeritz erworben, das die jüdischen Vettern Sigmund und Gerson Goeritz 1882 gegründet hatten. Stetig weitete das Unternehmen, das ab 1925 als „Sigmund Goeritz AG“ firmierte, hier an der Zwickauer Straße seine Produktionsfläche aus: Den Anfang machte der als Sporett-Haus bekannte gelbliche Klinkerbau, der ab 1909 entstand, der rote Klinkerbau dahinter wurde wenig später errichtet.

"Festbau der Arbeit"

Der namensgebende repräsentative graue Erweiterungsbau an der Ulmenstraße wurde von Poelzig geplant, als die Firma nach dem Tod des Gründers Sigmund bereits seinen Hauptsitz nach Berlin verlagert hatte und Chemnitz nur mehr als Produktionsstandort für Trikotagen genutzt wurde. In Poelzigs Bau sollte gestrickte Damenunterwäsche produziert werden. Der Architekt entwarf einen „Festbau für die Arbeit“ – in vollem Umfang konnte der expressionistische Entwurf aber nicht umgesetzt werden: Die Klage eines Nachbarn verhinderte, dass das Gebäude so hoch wurde wie ursprünglich geplant. Der erste Bauabschnitt war 1927 fertiggestellt und dabei der Stahlskelettbau mit dem fassadenprägenden Harthauer Chloritschiefer verkleidet worden. Die Weltwirtschaftskrise verhinderte dann weitere Bauabschnitte.

Geschichtchen

1928 schuf die „Goeritz AG“ unter Vorstand Erich Goeritz die Schutzmarke „Venus macht schlank“, unter der Damenunterwäsche und Bademode hergestellt wurden. Das Schönheitsversprechen – und natürlich eine gute Produktqualität – machten die Aktiengesellschaft zum seinerzeit führenden Damenunterwäscheproduzenten in Deutschland.

Arisierung, Kollektivierung, Abwicklung

Wie viele Unternehmen jüdischer Eigentümer wurde auch die „Sigmund Goeritz AG“ 1938 arisiert. Die Eigentümer mussten ihre Anteile weit unter Wert verkaufen, die neuen Besitzer arbeiteten unter dem Namen „Venus-Werke Wirkerei und Strickerei AG“ weiter. An Gründersohn Karl Goeritz, der mit seiner Familie während der Flucht nach Chile ertrank, erinnert ein Stolperstein auf dem Kaßberg. Nach 1945 wurden die „Venus-Werke“ zum Volkseigenen Betrieb „Trikot“, später „VEB Trikotex“ und „VEB Sporett“, die Sportbekleidung herstellten. 1991 wurde die Textilproduktion am Standort eingestellt.

Schrittweise Neunutzung

Nach über einem Jahrzehnt Dornröschenschlaf, in dem das Areal dem Verfall preisgegeben wurde, werden die Gebäude seit 2007 schrittweise wieder einer Nutzung zugeführt. Der Startschuss zur Wiederbelebung erfolgte – wie gut 100 Jahre zuvor – direkt an der Zwickauer Straße mit dem Sporett-Haus: Hier haben sich seit 2013 unter anderem ein Auktionshaus und ein Motorrad-Handel etabliert. Der Poelzig-Bau selbst soll in den kommenden Jahres restauriert werden – geplant ist eine Mischnutzung aus Wohnen und Gewerbe.

Kontakt

Adresse: Zwickauer Straße 110, 09112 Chemnitz

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