Strumpffabrik Moritz Samuel Esche

Strumpffabrik Moritz Samuel Esche
Strumpffabrik Moritz Samuel Esche | © Stadt Chemnitz

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Die Firma Moritz Samuel Esche gilt als die älteste Firma in Chemnitz. Anfangs war das Unternehmen in Limbach beheimatet, zog aber 1870 nach Chemnitz in eine neue Fabrik. Nach mehreren Erweiterungen entstand 1886 der heutige Bau. Hier arbeiteten 1900 circa 500 und 1911 circa 700 Angestellte, die feine Wirkwaren für den deutschen Markt, aber auch für die ganze Welt herstellten. Heute beinhaltet das Gebäude an der Goethestraße das Sozialamt, mehrere kleine Firmen und ein Ärztehaus.

Die Unternehmerfamilie Esche

Der Name dieses Industriedenkmals ist eng mit der Unternehmerfamilie Esche verbunden (siehe Villa Esche). Es ist eine der ältesten regionalen Unternehmerfamilien – bis ins 17. Jahrhundert, zum Schwarzfärber Hanns Esche, lässt sie sich zurückverfolgen. Im frühen 18. Jahrhundert beginnt die Geschichte der Strumpffabrik Esche: Hanns‘ Sohn Johann baute einen ersten sächsischen Webstuhl und gründete eine Unternehmung in Limbach. Schnell stieg er hier zu einem der angesehensten Geschäftsleute auf. Sein Erfolgsmodell: Auf zahlreichen, zunächst auch selbst gebauten Wirkstühlen ließ er in einer Fabrik und in Heimarbeit Stoffe sowie Seidenstrümpfe für Herren herstellen. Johanns Sohn David Esche erweiterte ab 1752 den Absatzmarkt für Esche-Strümpfe um den Export ins Ausland. Davids Enkel Moritz Samuel Esche schließlich ging zur industriellen Strumpfproduktion über und knüpfte Kontakte bis in die USA. Unter Moritz Samuels Sohn Theodor wurde zunächst eine neue Fabrik in Limbach gebaut, 1870 jedoch verlegte das Unternehmen, die „Strumpffabrik Moritz Samuel Esche“, ihren Sitz an die Goethestraße in Chemnitz – hier gab es den Eisenbahnanschluss, den das Unternehmen brauchte (siehe Historisches Eisenbahnviadukt).

Klinkerbau mit Zierelementen

Im Jahr 1886, unter Theodors Nachfolgern Eugen Esche und Georg Wiede, wurde das Fabrikationsgebäude aus Stahl und Stein an der Goethestraße 5 errichtet – nach Entwürfen der renommierten Leipziger Architekten Pfeifer & Händel. Interessant sind insbesondere die zierenden Elemente des roten Klinkerbaus: Er ist von gelben Schmuckelementen durchzogen, zwischen den Geschossen und unter dem Dachgesims sind an der Front eiserne Blüten integriert. Die Turmhaube gibt dem Fabrikbau schließlich sein charakteristisches Aussehen – und streckt das Gebäude auf eine Gesamthöhe von über 40 Meter. Etwa 500 Arbeiter waren Ende des 19. Jahrhunderts hier beschäftigt – hinzu kamen noch einmal 2.000 Heimarbeiter. Sie fertigten Frauen- und Kinderstrümpfe, Männer- und Knabensocken sowie Unterkleider. Unter der Marke „Gloria Strümpfe“ kamen diese Waren in den Handel – und waren so erfolgreich, dass Eugens Sohn Herbert, ab 1902 Mitinhaber der Firma, sich die „Villa Esche“ errichten lassen konnte.

Durch die kriegsjahre

Den Ersten Weltkrieg überstand das Unternehmen weitgehend unbeschadet – unter der Adresse Am Walkgraben entstand ab 1923 ein weiterer Fabrikbau im Stile des Expressionismus und Art déco. In den folgenden Jahren jedoch verlor das Unternehmen an Bedeutung, wenngleich es auch in den Jahren des Zweiten Weltkrieges weiterproduzierte. 1945 wurde das Firmengebäude bei einem Bombenangriff schwer beschädigt und in den Folgejahren nur notdürftig wiederhergestellt. Die Geschichte der Escheschen Strumpffabrik in Chemnitz endete 1953 – da verließ Unternehmer Herbert Esche die DDR. Das Fabrikgebäude wurde von anderen Betrieben vor allem als Lagerfläche weitergenutzt.

Heute ein Ärtztehaus

Nach 1990 begann die Sanierung des Gebäudes. In den 1990er Jahren erwarb ein medizintechnisches Unternehmen das Areal. Heute ist hier unter anderem ein Ärztehaus untergebracht, weitere Flächen werden von Unternehmen genutzt.

Geschichtchen

Um die „Erfindung“ des ersten sächsischen Webstuhls durch Johann Esche rankt sich folgende Legende: Johann war als Kutscher der Limbacher Rittergutbesitzer angestellt. Auf einer dienstlichen Reise soll er in Dresden die Arbeit französischer Strumpfwirker kennengelernt haben. Allein aus dem Gedächtnis hat er dann deren Webstuhl nachgebaut und im Anschluss seine eigene Fabrik gegründet – ein Patentrecht gab es zu seinem Glück noch nicht.

Kontakt

Adresse: Am Walkgraben 31, 09119 Chemnitz

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