Eisenbahnviadukt
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Das Eisenbahnviadukt, auch Chemnitztalviadukt oder Beckerbrücke, wurde 1901 im Verlauf der Bahnstrecke Dresden-Werdau errichtet. Es überbrückt die Annaberger Straße, den Fluss Chemnitz sowie die Beckerstraße.
Auf vier Gleisen übers Chemnitztal
Chemnitz am Anfang des 20. Jahrhundert: Die Stadt hat 1901 über 207.000 Einwohner. Überall erklingen die Hammerschläge, rauchen die Schornsteine, die Menschen sind in Bewegung. Nicht nur in der Stadt selbst, auch über die Stadtgrenzen hinaus. Die Eisenbahn ist für Menschen wie für Waren ein wichtiges Verkehrsmittel geworden. An der Bahnlinie Dresden-Werdau entsteht ab 1903 das Chemnitztalviadukt, weil die Strecke viergleisig ausgebaut wird und die bisherige, 1858 gebaute Steinbrücke dafür nicht mehr ausreicht.
Ein Stück Eisenbahngeschichte
Die Eisenbahn ist für die Chemnitzer Geschichte von nicht unerheblicher Bedeutung – und das schon seit einigen Jahren: Bereits 1836 wurde in Chemnitz die „Erzgebirgische Eisenbahngesellschaft“ gegründet, die eine Strecke zwischen Riesa und Zwickau betreiben will. 1839 wurde mit der „Pegasus“ die erste Dampflokomotive in Chemnitz gebaut, ab 1848 produzierte Richard Hartmann in der Stadt Lokomotiven in großem Stil, allein 1.000 Stück bis 1878 (siehe Polizeidirektion). 1852 eröffnete die erste Chemnitzer Bahnstation als Haltepunkt der Strecke Chemnitz-Riesa, die Verbindung nach Leipzig und Dresden war damit hergestellt. Noch gab es hier kaum Publikumsverkehr, das änderte sich erst mit dem Bau des Empfangsgebäudes 1854. 1858 kam dann ein zweiter Bahnhof an der Bahnstrecke Richtung Zwickau – der Nikolaibahnhof – hinzu. Über Bahnanschlüsse für Unternehmen wurde in den Folgejahren wie im Chemnitzer Eisenbahnkrieg hart gerungen (siehe Schönherr-Fabrik) und wenn das nicht erfolgreich war, siedelten Unternehmen sich dort an, wo eine Trasse verfügbar war (siehe Esche-Fabrik / siehe Actien-Spinnerei). Das Netz wurde immer dichter, und Chemnitz dank industrieller Stärke immer mehr zum Umschlagplatz für Ausgangsstoffe und fertige Produkte. 1902 entstand im Stadtteil Hilbersdorf einer der größten Rangierbahnhöfe Europas (im dazugehörigen Bahnbetriebswerk findet sich heute das Sächsische Eisenbahnmuseum).
Ein liegender Eiffelturm
In diese Zeit auch fällt der Bau des Chemnitztalviadukts, der die Annaberger Straße, den Fluss Chemnitz und die Beckerstraße auf 275,36 Metern Länge und 16,5 Metern Breite überbrückt. Das Viadukt ist eine Fachwerkbrücke aus 7.300 Tonnen Stahl. Vier Gleise führten dort ursprünglich hinüber, doch das Gebäude war mehr als ein Zweckbau, sondern sollte zugleich auch von den technischen Möglichkeiten und der Modernität der Stadt künden – basierend auf 100 Jahren Erfahrung im Stahlbau und 100 Jahren Erfahrung in der Statik. Die Träger sind filigran, die Geländer ästhetisch gestaltet. Und 2,5 Millionen Nieten halten alle Teile zusammen, jeder davon musste einzeln geschlagen werden. Aufgrund dieser Bauweise wird das Viadukt von vielen Chemnitzern als „liegender Eiffelturm“ bezeichnet. Schnell wurde es nach der Fertigstellung im Jahr 1909 deshalb auch zu einem Aushängeschild für die Stadt, die sich an der Finanzierung des technischen Meisterwerks beteiligt hatte – in zahlreichen Broschüren und Büchern tauchte es ebenso auf wie auf Postkarten.
Vor dem Abriss
Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs führen nur noch zwei Gleise über das Viadukt. Die Bahn nutzt das Bauwerk bis heute auf ihrer Strecke Chemnitz-Zwickau. Im Zuge des Gesamtausbaus der Strecke Hof-Dresden soll das Viadukt in den kommenden Jahren abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden, wogegen sich neben zahlreichen Chemnitzer Bürgern unter anderem auch die Denkmalschutz-Kommission der UNESCO ausspricht.