Wohngebäude ehem. Neumühle


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Die Neumühle war neben der Nikolaimühle und der Klostermühle eine der drei großen Chemnitzer Wassermühlen. Ihren Ursprung hat sie im 16. Jahrhundert. Sie leitete das Triebwasser an einem Wehr aus dem Fluss Chemnitz in den "Neumühlgraben" aus.

Textilstandort seit 650 Jahren

Das Gelände rund um die Georgstraße bis hin zum heutigen Brühl gehört seit dem frühen 15. Jahrhundert zu Chemnitz. Obwohl sie über Jahrhunderte vor allem als Weideland für Kühe und Schweine genutzt wurden, sind Teile davon doch eng mit der Entwicklung von Chemnitz als Industriestadt verbunden.1357 hatte Markgraf Friedrich III von Meißen ein Privileg zur Errichtung der Landesbleiche an den Ufern des Chemnitz-Flusses erteilt, 1451 verschärfte Kurfürst Friedrich II dieses zur Chemnitzer Bleichordnung, die den Export ungebleichter Textilien verbot. Chemnitz erhielt damit eine zentrale Stellung im System von Textilproduktion und Textilhandel. Bleichen und Färbereien siedelten sich entlang der fließenden Gewässer in der Stadt an (siehe Färberei Haase). Auch zahlreiche Walkmühlen entstanden in dieser Zeit außerhalb der Stadtmauern – hier wurden unter fließendem Wasser mittels Hammerschlägen Textilfasern zu Geweben verfilzt, sogenannte Walkstoffe entstanden. Zwischen 1546 und 1552 wurde die „Neumühle“ errichtet. Sie leitete das Triebwasser an einem Wehr aus der Chemnitz in den „Neumühlgraben“ aus. Das alte Wehr wurde 1928 durch ein Walzenwehr ersetzt, das noch heute zu sehen, allerdings weitestgehend außer Funktion ist.

Geschichtchen

Über die Geschichte der Neumühle sind nur wenige Details bekannt: So verhandelten beispielsweise in den 1640er und 50er Jahren der berühmte Komponist und Dresdner Kapellmeister Heinrich Schütz und sein Schwiegersohn Christoph Pincker (später Bürgermeister von Leipzig) mit der Stadt Chemnitz über das Eigentum an der Neumühle. Weil die Stadt nach dem 30-jährigen Krieg wirtschaftlich darniederlag, konnte sie den Kaufpreis und die Zinsen für den Mühlenkauf nicht aufbringen, sodass Pincker sie schließlich 1670 einem Chemnitzer Rechtsanwalt überließ. Der hatte die Auflage, die Mühle jährlich dem Stadtrat zum Wiederkauf anzubieten, ein Angebot, das die Stadt sich 1675 endlich leisten konnte.

Im Gründerboom

Auf dem Mühlengelände entstand im 19. Jahrhundert – auch hier noch einmal eine Verbindung zur Textilindustrie – die Weberei Wilhelm Michaelis. Nach dem deutsch-französischen Krieg wurden in Chemnitz nicht nur zahlreiche Unternehmen erweitert oder zur Aktiengesellschaft umgebaut, sondern auch viele neue gegründet, darunter 34 Maschinenbaubetriebe, drei Eisen- und zwei Metallgießereien, 18 Strumpf- und Handschuhfirmen und auch 13 Webereien. Im Zuge dieses „Gründerbooms“ wurde das heute am ehemaligen Neumühlen-Areal stehende Gebäude 1873/74 errichtet. Sein Baukörper ist wohlproportioniert und zurückhaltend durch Lisenen und Gesimse gegliedert, gekrönt wird das Gebäude durch ein markantes Dachgesims und eine Attikazone. Neben dem Gebäude selbst stehen auch die Pfosten des früheren Einfahrtstores unter Denkmalschutz, weil es ein seltener Vertreter dieser Phase der Industrialisierung in Chemnitz ist.

Jetzt ein Wohnhaus

Nachdem das Gebäude in den 1990er Jahren lang leer stand, war es bereits für den Abriss vorgesehen. Privater Initiative war es zu verdanken, dass dafür ein Investor gefunden und damit der Erhalt sichergestellt werden konnte. Zwischen 2012 und 2014 wurde die ehemalige Weberei in ein Wohngebäude umgewandelt.

Kontakt

Adresse: Georgstr. 38/40, 09111 Chemnitz

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