Villa Kohorn


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Das von den Architekten Wenzel Bürger und Karl Johann Benirschke erbaute Haus gehört stilistisch der Reformarchitektur an und steht unter Denkmalschutz. Das Haus wurde ursprünglich für den Fabrikanten Friedrich August Hempel, Mitinhaber und Gesellschafter der Firma Gebrüder Lohse (Färberei- und Merzerisieranstalt), und seine Familie erbaut. Seit den 1930er Jahren ist das Gebäude in mehrere Wohnungen unterteilt.

Wohnen auf dem Kapellenberg

Anfang des 20. Jahrhunderts etablierte sich der Kapellenberg, ein Hügel zwischen Chemnitz-Fluss und Stollberger Straße, zunehmend als Wohnort der wirtschaftlich erfolgreichen Chemnitzer Bürgerschaft: Ab 1902 ließ Familie Esche Henry van de Velde eine Villa errichten (siehe Villa Esche). Der Margarinen-Fabrikant Fritz Emil Niescher lebte ab 1919 am Goetheplatz – und ließ Otto Dix 1938 seinen Gartenpavillon gestalten, der Ende des Zweiten Weltkriegs zerstört wurde. Der Rundstrickmaschinen-Bauer Erich Barth errichtete ab 1923 die Villa Hahn – sie trägt diesen Namen, weil hier in den 1930er und 40er Jahren der spätere VW-Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Carl H. Hahn lebte. Am Goetheplatz entstand, ebenfalls nach einem Entwurf van de Veldes, ein Tennisclub.

Mit Teppichen zum Wohlstand

Auch der Fabrikant Friedrich August Hempel, Mitinhaber der Färberei- und Merzerisieranstalt Gebrüder Lohse, entdeckte den Stadtteil für sich und beauftragte 1907 die Architekten Wenzel Bürger und Karl Johann Benirschke mit dem Bau eines großbürgerlichen Wohnhauses. Im April 1917 wurde dann der jüdische Großindustrielle Oscar von Kohorn Eigentümer der Villa – für 245.000 Mark kauft er sie. Kohorn war der Sohn eines böhmischen Likörfabrikanten. Nach Chemnitz kam er 1906, um die Webschule zu besuchen. Anschließend wurde er zunächst Webereidirektor. Bereits 1909 gründete er jedoch an der Zwickauer Straße sein erstes eigenes Unternehmen, die „Chemnitzer Teppichfabrik Oskar Kohorn & Co.“. Das Unternehmen produzierte vor allem Haargarnteppiche – also Auslegeware, die zu mindestens 70 Prozent aus Tierhaaren bestand und daher besonders langlebig (und nebenbei noch sehr dekorativ) war.

Deutschland-Japan-USA

Kohorn ließ die neu erstandene Villa im Stil des Art déco ausbauen. Hier lebte er mit seiner aus Wien stammenden Ehefrau Valerie und zwei Söhnen. Während der Weltwirtschaftskrise musste Kohorns Unternehmen Insolvenz anmelden, konnte den Betrieb aber fortsetzen. Dennoch wurde die Villa 1933 zwangsversteigert. Die Sächsische Staatsbank als neue Eigentümerin ließ hier in den Folgejahren durch Erich Basarke fünf Wohnungen einbauen. Die Familie Kohorn verließ Deutschland angesichts der aufziehenden Judenverfolgung 1935 – Kohorn selbst kam von einer Geschäftsreise aus Japan nicht zurück, Ende der 1930er Jahre siedelte die Familie nach New York City über, wo Kohorn bis zu seinem Tod 1963 weiter unternehmerisch tätig war.

Umbau und Restaurierung

1941 erwarb der Zahnarzt Dr. Oskar Heinz Schiefer die Villa Kohorn – Vorgeschmack für die spätere Nutzung als ambulante medizinische und therapeutische Einrichtung ab 1975. Die ab diesem Zeitraum vorgenommenen Umbauten wurden nach der Rückübertragung an die Familie Kohorn in den 1990er Jahren sowie dem Verkauf der Villa an private Investoren weitestgehend wieder zurückgenommen, um die Villa ihrem Ursprungszustand anzunähern. So wurde beispielsweise ein großes Deckengemälde freigelegt und liebevoll restauriert. Heute sind in der Villa Kohorn Büroräume sowie eine Wohnung untergebracht.

Geschichtchen

Oscar Kohorn war ein hoch angesehener Geschäftsmann: 1918 erhielt er den Adelstitel Freiherr zu Kornegg – zu danken war dies seinem geschäftlichen Erfolg ebenso wie seinem kulturellen und gesellschaftlichen Engagement: So gehörte er zu den größten Stiftern für einen Umbau des Städtischen Theaters. In seiner Villa beherbergte er die Komponisten Franz Lehár und Richard Strauss, wenn diese in Chemnitz weilten – für Strauss und seine Ehefrau soll es ein eigenes Schlafzimmer gegeben haben. Strauss würdigte die Freundschaft mit seiner 1925 entstandenen „Hymne auf das Haus Kohorn“.

Kontakt

Adresse: Parkstraße 35, 09120 Chemnitz

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